Markus Höllriegel und Sophia Brandenburg analysieren die WISO-Dokumentation "Wie digital ist die Wirtschaft?" und klären Mythen rund um digitale Prozesse und Archivierung. Erfahren Sie praxisnahe Tipps für eine erfolgreiche Digitalisierung im Mittelstand, von der Verfahrensdokumentation bis zum Rechnungseingang. Schreiben Sie uns für eine kostenfreie Beratung kontakt@dms-gmbh.de oder rufen Sie uns einfach an: 089 897069-25 Website: https://www.dms-gmbh.de
Chapter 1
Suzanne van der Cruysse
Willkommen zum DMS-Podcast.
Suzanne van der Cruysse
Der Podcast für Geschäftsführung, Digitalisierung und DMS-Strategie.
Suzanne van der Cruysse
Im Rahmen unserer Gespräche über Prozesse, die wirken, beleuchten wir heute eine TV-Doku über den Digitalisierungsstand der Wirtschaft – nicht um uns aufzuregen, sondern um Mythen mit Fakten zu ersetzen und daraus einen machbaren Plan für den Mittelstand zu formen.
Chapter 2
Markus Höllriegel
Willkommen.
Markus Höllriegel
Schön, dass Sie da sind. Ich bin Markus Höllriegel. Wenn Sie immer wieder mal mit gerunzelter Stirn vor einem Dokumentenstapel stehen und so gar keine Lust auf die Bürokratie haben, dann bleiben Sie jetzt bei uns.
Sophia Brandenburg
Ich bin Sophia Brandenburg und grüße Sie aus meinem Homeoffice in Berlin. Wir bringen heute Originalzitate aus der Wiso-Doku "Wie digital ist die Wirtschaft", gesendet am 18. August im ZDF. Denn Florian Neuhann zeichnet in seiner Dokumentation ein erschreckendes Bild von Projekten für digitale Archivierung. Jeder Geschäftsführer eines mittelständischen oder kleineren Betriebes fragt sich, wenn er diese Dokumentation gesehen hat, "Warum denn eigentlich?". Wo liegt für mich der Nutzen? Heute machen wir den Faktencheck. Wir werden das geraderücken.
Sophia Brandenburg
Und so geht es schon gleich mal los: Unser Fokus liegt auf durchgängigen digitalen Prozessen und nicht nur auf der Archivierung. Denn nur mit digitalen Prozessen kann eine maximale Effizienz in der Buchhaltung, im Vertragswesen, in der Qualitätssicherung, im Personalbereich oder anderen Unternehmensbereichen nachvollziehbar realisiert werden.
Markus Höllriegel
Wichtig ist die Abgrenzung: Archivierung ist ein Baustein, der Geschäftsprozess ist das Ziel.
Markus Höllriegel
Die Wiso-Dokumentation will wachrütteln, das spürt man in jeder Szene. Kamerafahrten durch Lagerreihen mit Aktenordnern, Close-ups auf Umzugskartons mit Akten bei einem Scan Dienstleister. Man kann darüber schmunzeln – oder es als Einladung nehmen, die eigenen Abläufe ehrlich anzusehen. Die WISO-Doku spricht von Zettelwirtschaft, Funklöchern und veralteter Hardware und lässt viele mit dem Gefühl zurück, dass Digitalisierung ein Fass ohne Boden ist.
Chapter 3
Sophia Brandenburg
Viele schrecken vor Paragraphen zurück, obwohl gerade sie Ruhe in die Abläufe bringen. Digitale Belege bleiben digital. Eine E-Rechnung ist keine hübsche Grafik, sondern ein strukturierter Datensatz. Wer sie ausdruckt, nimmt ihr genau das, was die Prüfung später braucht: Maschinelle Auswertbarkeit, Validität, Nachvollziehbarkeit. Klingt trocken, ist aber Alltagserleichterung – weil Suchen aufhört und Finden anfängt. Und bei der X-Rechnung gibt es sowieso nur den Datensatz ohne Belegbild.
Markus Höllriegel
Über „die Hälfte hat bei der Digitalisierung Probleme“ ist ein Stachel. Er trifft, weil er wahr klingt. Aber er sagt nichts darüber, warum die andere Hälfte durchkommt. Der Unterschied liegt selten in der Technik und fast immer in der Haltung. Es beginnt schon mit der Scheu, sich einen externen Profi zu holen, was viel billiger ist, als den Digitalisierungsprozess jahrelang zu verschleppen. Wichtig ist natürlich auch die Erfahrung des Dienstleisters.
Sophia Brandenburg
Er kommt von außen und darf vermeintliche dumme Fragen stellen. Nicht selten wird den Mitarbeitenden der Fachabteilung erst in diesem Explorationsprozess der gesamte Geschäftsprozess bewusst und auch manche Eigentümlichkeiten, die sich im Laufe von Jahren eingeschlichen haben. In einem Kick-Off Workshop werden klare Ziele zu Beginn des Projektes vereinbart, das Projekt sauber erarbeitet. Es wird ein Prozessowner bestimmt, das ist der Mitarbeitende, der inhouse für den Geschäftsprozess verantwortlich ist. Regeln werden also am Anfang, nicht am Ende gesetzt. Und es wird eine Verfahrensdokumentation erstellt und gepflegt, wie man eine Maschine pflegt: regelmäßig, anlassbezogen, ohne Drama.
Markus Höllriegel
Sophia,
Markus Höllriegel
das Stichwort „Verfahrensdokumentation“ klingt doch nach Bürokratie. Wie aufwändig ist denn das?
Chapter 4
Markus Höllriegel
Der Rechnungseingang eignet sich, weil Belege aus mehreren Kanälen kommen, definierte Prüfschritte durchlaufen und einen klaren Abschluss haben. Ziel ist ein konsistenter End-to-End-Fluss: Eingang, Erkennung, Archivierung, Plausibilisierung, fachliche und sachliche Prüfung, Freigabe, Buchung. Ein DMS bildet dafür die Aktenlogik ab, sorgt für Audit-Trail, Versionierung, Pflichtfelder, Fristen und Rollenrechte.
Sophia Brandenburg
Die Regel- und Ausnahmewege sind im Verfahren beschrieben und im Workflow hinterlegt, damit auch Abweichungen nachvollziehbar bleiben.
Markus Höllriegel
Die Freigabe hängt nicht an Personen, sondern an Rollen, mit Vertretungen und Eskalationen. So ein digitaler Geschäftsprozess spart bis zu 50 Prozent Personalzeit, reduziert Liegezeiten und verbessert die Termintreue bei Skontofristen und Monatsabschlüssen.
Sophia Brandenburg
Hier werden Infrastruktur-Sanierung und Prozessdigitalisierung vermischt. XP-Rechner zu ersetzen hat nichts mit einem Digitalisierungsprojekt zu tun. Der offizielle Support für Windows XP endete am 8. April 2014, für das Nachfolgebetriebssystem Windows 7 bereits im Januar 2020 und im Oktober 2025 wird es auch bei Windows 10 vorbei sein mit Support und Sicherheitsupdates durch Microsoft. Schon aus Sicherheitsgründen ist die Unterlassung eines Upgrades auf ein supportetes Betriebssystem fahrlässig.
Sophia Brandenburg
Ein moderner DMS-Client wie der DocuWare Client läuft im Webbrowser, daher benötigt die Fachabteilung keine Spezialhardware.
Sophia Brandenburg
Die Ablösung veralteter Betriebssysteme bleibt also eine Sicherheitsaufgabe, sie verhindert aber keinen Pilot mit browserbasiertem Zugriff.
Chapter 5
Markus Höllriegel
Die Doku fokussiert stark auf Archivierung, doch in der Praxis ist das nur ein Teil.
Markus Höllriegel
Ausschlaggebend ist der Prozess von der Entstehung bis zur Entscheidung mit dokumentierter Freigabe.
Sophia Brandenburg
Archivierung wird dadurch belastbar, dass der Weg dorthin nachvollziehbar ist und das System Integrität und Vollständigkeit sichert.
Sophia Brandenburg
Im DMS bleiben Originaldateien erhalten, Metadaten beschreiben Inhalt und Status, und der Zugriff folgt Rollenrechten.
Markus Höllriegel
So entsteht Konsistenz über Buchhaltung, Einkauf, QS und anderen Bereichen hinweg, und die Akte bildet den Kontext über den gesamten Lebenszyklus.
Markus Höllriegel
In Audits lässt sich damit nachvollziehen, wer wann was geprüft, freigegeben oder geändert hat, ohne auf E-Mail-Historien angewiesen zu sein.
Markus Höllriegel
Die Aussage, Papier müsse grundsätzlich zusätzlich aufbewahrt werden, ist in dieser Allgemeinheit nicht richtig. Im Gegenteil.
Markus Höllriegel
Elektronische Handelsbriefe (z. B. E-Mails mit Geschäftsinhalt) sind elektronisch im Originalformat und maschinell auswertbar aufzubewahren; reiner Papierausdruck genügt nicht, sagt das Finanzamt Bayern
Chapter 6
Sophia Brandenburg
Die GoBD und DSGVO schreiben ja auch Aufbewahrungsfristen bzw. Löschfristen vor. Bei analoger Arbeitsweise sind diese schwer einzuhalten und die Entsorgung kostet nochmals Geld oder viel Zeit. Ein Löschkonzept regelt, wann und wie Unterlagen nach gesetzlichen Fristen entfernt werden, und ist Teil der Verfahrensdokumentation, nach der Löschworkflows im Dokumentenmanagementsystem konfiguriert werden.
Markus Höllriegel
Rollenrechte definieren, wer lesen, prüfen, freigeben oder ändern darf. Jeder sieht nur das, was er sehen soll und was er für seine Arbeit oder Funktion braucht. Die Dokumentrecherche funktioniert aber in Sekundenschnelle.
Markus Höllriegel
Sophia. Ist Dir schon mal passiert, dass Du ein Dokument in den falschen Ordner abgelegt hast?
Sophia Brandenburg
Oh je! Ja! Ich habe es Jahre später per Zufall wiedergefunden. Wenn ich ein digitales Archiv gehabt hätte, hätte ich es per Volltextsuche in Sekunden gefunden, selbst, wenn es mit falschen Indexdaten abgelegt worden wäre.
Markus Höllriegel
Aber nun zum abschließenden Kommentar von Florian Neuhann zu diesem Thema in dieser Dokumentation:
Sophia Brandenburg
Markus, In der Dokumentation kam doch auch der Digitalisierungsberater dieses Unternehmens zu Wort. Aufgeklärt hat der offensichtlich nicht, sonst wäre der Beitrag durch Florian Neuhann wohl anders gestaltet worden. Oder? Die GoBD fordern kein bestimmtes Produkt, sondern ein beherrschtes Verfahren mit Nachvollziehbarkeit, Vollständigkeit und Unveränderbarkeit. „Spezielle Software“ ist nicht erforderlich. Es werden zwar Systeme wie DocuWare zweckmäßiger Weise eingesetzt, aber ein gut beschriebenes Verfahren, das Belege aus dem Scanner auf einem Datenträger des Typs Worm ablegt, bei dem einmal abgelegte Dateien nicht mehr verändert werden können, wäre aus GoBD-Sicht wohl auch in Ordnung.
Chapter 7
Sophia Brandenburg
Markus, das Schönste in einem Projekt war für mich immer, wenn Mitarbeitende anderer Abteilungen mich ansprachen und fragten: "Wann kommen wir dran?"
Sophia Brandenburg
Wenn der Prozess der Eingangsrechnungsverarbeitung nach drei Wochen bereits produktiv lief und die Mitarbeitenden in der Buchhaltung echt entlastet wurden, hat sich das schnell rumgesprochen.
Sophia Brandenburg
In einem anderen Projekt konnte ich einen Unternehmer überzeugen, vor dem Wechsel des ERP-Systems, der bei den Mitarbeitern teils auf großen Widerstand stieß, einen kleinen sehr zeitfressenden Geschäftsprozess aus der Auftragsbearbeitung vorab zu digitalisieren. Das Projekt wurde ein großer Erfolg und die Angst einiger Mitarbeiter vor den geplanten Veränderungen verschwand.
Chapter 8
Markus Höllriegel
Legen Sie den Startpunkt für zum Beispiel den Rechnungseingangsprozess oder einen anderen Geschäftsprozess, der viel Zeit frisst, fest und benennen Sie einen Prozess-Owner im Fachbereich.
Markus Höllriegel
Sehen Sie sich mit diesem zusammen Best Practise Lösungen wie die von der DMS GmbH an.
Sophia Brandenburg
und binden Sie den auch in die Entscheidungsfindung ein. Entscheiden Sie zeitnah! Denn der frische Eindruck, den Sie in der Präsentation gewinnen, verblasst, Details verschwinden aus der Erinnerung. Lassen Sie sich nicht auf Hilfslösungen ein wie Scannen und auf SharePoint im Verzeichnisbaum ablegen, Sie haben dann zwar auch digitalisiert, jedoch dürfen Sie in diesem Fall Ihre Papierdokumente tatsächlich noch körperlich aufbewahren und für digitale Dokumente geht das überhaupt nicht.
Chapter 9
Markus Höllriegel
Damit sind wir am Ende unseres Faktenchecks, der keiner gegen die Doku ist, sondern einer für Ihren Betrieb. Fassen wir nochmals zusammen: Die WISO-Doku vermischt Alt-IT-Belastungen mit Prozessdigitalisierung. Sie fokussiert auf Archivierung und verfehlt damit die Managementperspektive und verkennt den Rechtsrahmen zu elektronischen Belegen und das Prinzip des ersetzenden Scannens
Sophia Brandenburg
Unternehmen benötigen geleitete Prozesse, in denen Dokumente geprüft, freigegeben und gegebenenfalls im Kontext mit Daten aus Drittsystemen angereichert und geführt werden.
Markus Höllriegel
Ein System wie DocuWare liefert dafür die technischen Funktionen; die Organisation liefert Verfahren, Verantwortung und Messung, der Dienstleister die Konzeption und Umsetzung.
Markus Höllriegel
So entstehen hoch effiziente digitale Geschäftsprozesse, statt nur gefüllter Archive.
Sophia Brandenburg
Wer den Einstieg eng wählt und konsequent führt, reduziert Risiken, beschleunigt Abläufe und erhöht die Transparenz für interne und externe Prüfungen.
Sophia Brandenburg
Das Ergebnis ist ein belastbares, wiederholbares Vorgehen, das auf weitere Prozesse übertragbar ist.
Markus Höllriegel
Letzter Gedanke – und vielleicht der wichtigste. Digitalisierung ist kein Technik-Projekt. Es ist ein Organisations-Projekt mit Technik. Wenn man es so betrachtet, verschwinden viele Hürden. Dann zeigen die Fachbereiche den Weg, der Dienstleister oder auch die eigene IT bauen die Straße, und die Geschäftsführung setzt die Richtung.
Chapter 10
Markus Höllriegel
Das war’s für heute im DMS-Podcast. Dank an Gerhard von Sachsen Gessaphe für Script und Produktion.
Sophia Brandenburg
Nehmen Sie Kontakt zu uns auf und machen Sie Ihr Unternehmen durch Digitalisierung besser und resil ienter.
Sophia Brandenburg
Schreiben Sie an kontakt@dms-gmbh.de
Sophia Brandenburg
Danke an Sie, dass Sie heute zugehört haben.
Sophia Brandenburg
Ich freue mich, wenn Sie beim nächsten Mal wieder dabei sind und ganz besonders über ein Abo für unseren Podcast. Dann versäumen Sie auch keine Folge.
Markus Höllriegel
Der DMS-Podcast – Gespräche über Prozesse, die wirken.
Sophia Brandenburg
Weil Widerstandsfähigkeit und Erfolg nicht von außen kommen – sondern von innen entstehen.
Sophia Brandenburg
Und denken Sie dran:
Sophia Brandenburg
Digitalisierung ist keine Kostenfrage, sondern eine Zukunftsinvestition.
Sophia Brandenburg
Bis nächste Woche, wieder Dienstags.
About the podcast
Effizienz entscheidet – Der Podcast für Geschäftsführung, Digitalisierung und DMS-Strategie
Sophia Brandenburg
Man hört Müdigkeit, man hört die Angst vor Aufwand, man hört den Mythos vom „Alles-oder-nichts“. Genau da kippen viele Projekte, weil sie sofort die ganze Organisation umpflügen wollen. Die einfache Gegenstrategie lautet: ein Ende-zu-Ende-Prozess mit klarem Nutzen, der in wenigen Wochen fertig wird. In der Buchhaltung ist das zum Beispiel der Rechnungseingang, im Einkauf die Bestellanforderung, in der QS das Prüfprotokoll. Gleiche Idee, andere Bühne: Der Beleg landet automatisiert im DMS, Pflichtfelder sorgen dafür, dass nichts durchrutscht, ein Freigabefluss ersetzt das Flurgespräch, und am Schluss steht ein sauberer Datensatz im FiBu-System. Kein Mammut, kein Big Bang. Ein Kapitel, das trägt.
Markus Höllriegel
Und weil die Frage nach dem „Wer“ sofort mitläuft: Das Steuerpult gehört in den Fachbereich unterstützt von einem erfahrenen Dienstleister. Die IT schafft den Rahmen – Sicherheit, Infrastruktur, Berechtigungen – aber den Takt geben die Leute, die den Prozess täglich in den Händen halten. So entsteht Akzeptanz nicht im Meetingprotokoll, sondern im Bauchgefühl:
Markus Höllriegel
„Das hilft mir sofort.“
Sophia Brandenburg
Die Verfahrensdokumentation ist Ihr Sicherheitsnetz. Drei, vier Seiten reichen für den Anfang: Wie kommt der Beleg ins System? Wer prüft was? Was passiert bei Abweichungen? Wo liegen Daten, wie werden sie geschützt, wie lange bleiben sie da? Mehr ist es nicht. Die Verfahrensdokumentation als verbindliche Arbeitsanweisung sollte natürlich auch digital über das DMS zugänglich sein.
Sophia Brandenburg
Eine Sache liegt mir am Herzen: die Sprache, in der wir darüber reden. Wenn man sagt, „wir digitalisieren die Buchhaltung“, hört das Team: „Wir nehmen euch den Alltag auseinander.“ Wenn man sagt, „wir befreien euch von Suchzeiten und machen Freigaben transparent“, hört das Team: „Wir lösen echte Schmerzen.“ Sprache lenkt Energie. Nutzen zuerst, Technik im Dienst des Nutzens – das ist die Reihenfolge, die Begeisterung bringt.
Markus Höllriegel
Dazu gehört auch Ehrlichkeit, wenn etwas nicht passt. Ein Formularfeld, das niemand füllt, fliegt raus. Ein Pflichtfeld, das fehlt, kommt rein. Ein Eskalationspfad, der zu spät löst, wird vorgezogen. Kleine Schritte, kurze Feedback-Schleifen, sichtbarer Effekt. Das ist nicht spektakulär, aber es ist der Stoff, aus dem erfolgreiche Projekte sind.
Sophia Brandenburg
Der Pilot wird organisatorisch entkoppelt und kann starten, während die IT strukturiert modernisiert. Die Altlasten spielen also kaum eine Rolle.
Sophia Brandenburg
So können Fachbereiche sofort mit echten Belegen arbeiten. Das senkt Projektrisiken, vermeidet hohe Vorabinvestitionen, die nicht prozesskritisch sind und der Nutzen wird früh sichtbar.
Markus Höllriegel
und
Markus Höllriegel
Ersetzendes Scannen ist zulässig, wenn das Verfahren dokumentiert ist und Unveränderbarkeit sowie Lesbarkeit sichergestellt sind; dann kann Papier in der Regel entfallen, so das Finanzamt. Das heißt Papierbelege können nach dem Scannen vernichtet werden, wenn gewährleistet ist, dass der Weg vom Scanner in das Archiv nachverfolgt werden kann, das heißt kein Beleg unbemerkt auf diesem Weg verloren geht und das gescannte Belegbild so aussieht, wie der Originalbeleg, das heißt keine Informationen durch das Scannen verloren gehen. Ferner muss der Beleg so archiviert werden, dass jede Veränderung nachvollziehbar ist, das heißt der Beleg revisionssicher aufbewahrt wird. Das steht übrigens alles in den GoBD, die heißt ausgeschrieben: Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff.
Sophia Brandenburg
Markus, das hört sich jetzt fürchterlich kompliziert an. Hat der arme Unternehmer aus dem Beitrag am Ende doch Recht? und wie ist das mit dem zertifizierten Verfahren?
Markus Höllriegel
Es gibt kein amtliches Zertifikat der Finanzverwaltung für ein Verfahren oder eine Software. Und doch gibt es Vorschriften für die Belegaufbewahrung, wie ich gerade geschildert habe. Aber kein Betrieb würde digitale Geschäftsprozesse einführen, wenn die Einhaltung der Vorschriften zeitaufwändig und kompliziert wäre, ganz im Gegenteil. Systeme wie DocuWare haben alle Voraussetzungen für Geschäftsprozesse die GoBD-konform ablaufen. Als Anwender muss ich mich nicht um diese Vorschriften kümmern, ich muss nur meine Arbeit so verrichten, wie es in der Verfahrensbeschreibung bzw. Arbeitsanweisung vorgesehen ist. Das muss er aber bei analogen Prozessen auch - hoffentlich. Und DocuWare macht es den Anwendern einfach: vom transparenten Scanprozess, automatischen Dokumentenimport, der revisionssicheren Archivierung, der automatischen Indexierung, der Dokument- und Workflowhistorie, es passiert fast alles vollautomatisch, sodass der Mitarbeitende signifikant Zeit spart. Aber wer's wirklich genau wissen will: Mit dem Titel "Rechnet sich die digitale Eingangsrechnungsverarbeitung" habe ich zusammen mit Rebecca Lanz einen eigenen Podcastbeitrag gepostet.
Sophia Brandenburg
Also: der vermeintliche „Riesenaufwand“ entsteht dort, wo Verfahren fehlen oder ungeordnet laufen; mit definierten Abläufen wird er zur Routine.
Markus Höllriegel
Eine parallele Papierablage erhöht Aufwand, Fehler und Inkonsistenzen und schafft keine zusätzliche Rechtssicherheit. Im Gegenteil, die GoBD fordert, dass digitale Belege auch digital vorgehalten werden. Sicher wird es, wenn der digitale Prozess beschrieben, geschult, umgesetzt und geprüft ist.
Sophia Brandenburg
Die gelebte Verfahrenssicherheit ist der belastbare Nachweis in der Prüfung, nicht ein Etikett.
Sophia Brandenburg
Damit ist die reine Papierbeibehaltung kein Schutz, sondern ein Risiko. Aber zum Thema Risiko, zu dem auch Papierarchive gehören, machen wir demnächst einen eigenen Podcastbeitrag.
Sophia Brandenburg
Und wenn das erste Teilprojekt steht, merken alle: Es fühlt sich leichter an. Weniger Suchen, weniger Nachfragen, weniger Zufall. Das ist keine Romantisierung, das ist die tägliche Erfahrung in Unternehmen, die entschieden haben, vom Reden ins Tun zu gehen.